Das Historische Museum in Cadolzburg eröffnete am Freitag, 5. Mai 2023, offiziell die neue Ausstellung zur Urgeschichte. Das in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Ur- und Frühgeschichte der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg entstandene Konzept wurde feierlich der Öffentlichkeit vorgestellt.
Es sei ihre erste Ausstellungseröffnung – umso schöner sei es, dass ihre Anfänge auch mit den Anfängen der Menschheit zusammenfallen. So eröffnete die neue Museumsleitung Susanne Wagner-Arenz die reich besuchte Veranstaltung rund um die neu gestaltete Museumsabteilung „Urgeschichte“.
Eingeleitet und zwischen den Ansprachen musikalisch untermalt wurden die Feierlichkeiten von Matthias und Claudia Lange. Passend zur Urgeschichte performten der Kulturamtsleiter und die Musikschullehrerin im Markt Cadolzburg mit Cembalo und Renaissance-Flöte Werke aus Frühbarock und Renaissance. Die Flöte passe besonders gut zur Urzeit, denn schon damals gab es sie als "Knochenflöte", erklärte Matthias Lange. „Es ist einfach toll, wenn man im eigenen Stall solche Leute hat“, freute sich der Erste Bürgermeister Bernd Obst über die musikalische Untermalung aus eigenem Hause. „Cadolzburg hat für Kultur wirklich etwas übrig – und es freut mich sehr, dass wir die Mittel haben, um eine hauptamtliche Leitung in unserem Historischen Museum zu beschäftigen.“ Ein besonderer Dank ging damit an Frau Wagner-Arenz.
Auch die zuständigen Professoren – Prof. Dr. Doris Mischka und Prof. Dr. Thorsten Uthmeier – des Instituts für Ur- und Frühgeschichte der FAU Erlangen nahmen mit einigen Studierenden an der Veranstaltung teil. Für die Besucher rekapitulierten sie kurz die Zusammenarbeit, die auf Gesuch des Historischen Museums hin, die fehlerhafte Ausstellung zur Urgeschichte zu überarbeiten, stattfand. Es seien wirklich einige gravierende Fehler, aber auch schlicht fehlende Teile der Ausstellung überarbeitet und neu konzipiert worden. Die hauptsächliche Arbeit hätten die Studierenden in ihren Seminaren geleistet, so Prof. Dr. Doris Mischka vom Institut für Ur- und Frühgeschichte. Eine besondere Herausforderung stellten die kleinen „Gucklochvitrinen“ dar, in denen die Fundstücke ausgestellt werden sollten. „Auch mussten die Fundstellen der Region recherchiert werden, um herauszufinden, was sich lohnen würde auszustellen. Was soll überhaupt gezeigt werden: Prunkstücke oder Alltägliches? Gibt es überhaupt Prunkstücke in der Region?“, führte die Professorin aus. Das wohl bedeutendste Ausstellungsstück ist für die Professoren das Replik der berühmten „Brillenspirale von der Cadolzburg“.
Großes Augenmerk lag bei der Gestaltung auch darauf, einen Ort für die ganze Familie zu schaffen, für alle Altersgruppen. So sind z.B. für Kinder auch spannende Begleitaktionen der Vorzeitkiste geplant, sowie museumspädagogisches Material vor Ort.
„Ich bin wirklich froh, dass wir für diese Ausstellung die Experten von der Universität in Erlangen hinzuziehen konnten um unser kleines, aber feines Museum weiterhin gut bespielen zu können“, bedankt sich Bernd Obst bei allen Mitwirkenden. Auch Susanne Wagner-Arenz dankt allen Beteiligten für „alle Herzen und Hirne“, die dafür gesorgt haben, dass die Ausstellung verwirklicht werden konnte. Der Einblick in die Welt unserer Vorfahren, das Erkennen von Gemeinsamkeiten, würde schließlich auch die Barriere zwischen den Menschen in der heutigen Zeit überwinden und der Menschlichkeit Platz machen, so Susanne Wagner-Arenz zum Abschluss.
Anschließend gab es für die Besucher und Besucherinnen die Möglichkeit, die Ausstellung in Kleingruppen zu besichtigen.