Alles auf einen Blick: Informationen zum Ausbau der Ortsdurchfahrt in Cadolzburg
„Es wird zwar ein langer Weg, aber wenn wir fertig sind haben wir eine tolle, zukunftsfähige Ortsdurchfahrt“, mit diesen Worten eröffnete Bürgermeisterin Sarah Höfler die Bürgerinformationsveranstaltung zum Ausbau oder Ortsdurchfahrt in Cadolzburg. Neben Marktbaumeister Patrick Hankele und Gemeindewerksleiter Matthias Slonski durfte der Markt Cadolzburg zur näheren Erläuterung der baulichen Maßnahmen und Beantwortung der Bürgerfragen Herrn Mißbach und Herrn Dobschütz vom staatlichen Bauamt Nürnberg, Herrn Kindelbacher von der Planungsgesellschaft WipflerPLAN sowie Herrn Volkert und Herrn Seefeld von der GBI Kommunale Infrastruktur begrüßen.
So soll die neue Ortsdurchfahrt gestaltet werden
Im Süden, zwischen Richtersgraben und Haffnersgartenstraße wird die Tragschichtbreite sechs Meter betragen, vom Rathausplatz bis zur Wasserstraße sechseinhalb Meter, was ausreichend Platz für die verschiedenen Verkehrsteilnehmer bietet. Zur Erhöhung der Sicherheit wird eine zusätzliche Querungshilfe auf Höhe des Gasthofs Friedenseiche installiert. Diese Maßnahmen sind besonders wichtig, um Fußgängern ein sicheres Überqueren der Straße zu ermöglichen.
Für Radfahrer wird ein Fahrradschutzstreifen ab dem Kreisverkehr bis zur Fußgängerampel am Rathaus eingerichtet, jedoch nur in bergauf führender Richtung. Fahrradfahrer, die bergab fahren, werden weiterhin im Verkehr mitfahren, da sie in der Regel mit dem Verkehrsfluss mithalten können.
Gefahrenstellen entlang der Straße werden besonders abgesichert, wobei der Fokus auf den großen Einmündungen liegt, die für Fußgänger eine erhebliche Gefahr darstellen. Um die Sicherheit zu erhöhen, wird die Länge der Querungen reduziert. Eine besonders gefährliche Stelle befindet sich in Höhe der Shell-Tankstelle/Ecke Sudetenstraße, wo die Querung künftig sicherer und kürzer gestaltet wird. „Natürlich bleibt zu beachten, dass die Straße trotz aller Maßnahmen eine Hauptverkehrsader bleibt. Diese Tatsache lässt sich nicht ändern und muss bei allen Planungen berücksichtigt werden“, erklärt Herr Kindelbacher von der Planungsgesellschaft WipflerPLAN.
Zusätzlich werden entlang der Straße die neuesten Standards umgesetzt, wie zum Beispiel abgesenkte Gehsteige, um die Mobilität von Menschen mit Einschränkungen zu verbessern. Auch beim Thema Lärm dürfen sich die Bürgerinnen und Bürger auf eine Verbesserung freuen: Ein Flüsterasphalt würde zwar nicht viel bringen, so Herr Seefeld von der GBI Kommunale Infrastruktur, jedoch soll es durch den modernen Straßenbelag trotzdem um ca. drei dB(A) leiser werden.
„Wenn die Planungen weiter vorangeschritten sind, können wir auch die Begrünung in Angriff nehmen. Wir wünschen uns mehr Bäume am Straßenrand“, so Bürgemeisterin Sarah Höfler.
Bauabschnitte
Die Sanierung der Ortsdurchfahrt wird in sechs Bauabschnitte geteilt. Insgesamt wird eine Bauzeit von 5 Jahren veranschlagt. Wie die einzelnen Bauabschnitte gegliedert sind, können Sie den angehängten Plänen entnehmen. Der Beginn der Bauzeit ist für das Frühjahr 2025 angesetzt.
Der Straßenausbau beginnt im Norden im Bereich des Kreisverkehrs. Jeder Bauabschnitt wird für sich fertiggestellt und ist wieder befahrbar, bevor der nächste begonnen wird. Auch ein Gehsteig bleibt während der Bauzeit immer vorhanden, damit die Strecke auch während des Baus begehbar bleibt. „Ziel ist es, die Baumaßnahmen für Anlieger und Gewerbetreibende so angenehm wie möglich zu gestalten. Trotzdem ist und bleibt der Ausbau der Ortsdurchfahrt ein tief eingreifender Vorgang“, erklärt Herr Kindelbacher von WipflerPLAN.
Tiefbaumaßnahmen
Die Wasserversorgungsleitungen werden auf der gesamten Strecke erneuert. Die bisherigen Leitungen sind stark veraltet und es kam in den vergangenen Jahren zu zahlreichen Wasserrohrbrüchen.
Auch der Kanal wird auf der gesamten Länge saniert. Die vorhandenen Trassierungen sollen generell beibehalten werden, da im Untergrund ein hoch anstehender Felshorizont vorhanden ist der eine Neu-Verlegung massiv erschwert.
Umleitungen
Es wird zwei großräumige Umleitungen geben - im Norden zur Anbindung an Fürth und die B8 und im Süden in Richtung Ammerndorf. Außerdem werden Umleitungsstrecken für die einzelnen Bauabschnitte eingerichtet (siehe Plan). Die Umleitungsstrecken sind dabei so konzipiert, dass sie für jeden Verkehrsteilnehmer, wie z.B. auch für Mofas, zugänglich sind. Die innerörtlichen Umleitungen können erst zu einem späteren Zeitpunkt im Detail geplant werden. Auch für den öffentlichen Nahverkehr sollen Lösungen geschaffen werden.
Nahwärmenetz
Im Rahmen der Sanierung der Ortsdurchfahrt besteht die Möglichkeit, ein Nahwärmenetz zu integrieren. Die betroffenen Bürgerinnen und Bürger werden hierzu nochmals angesprochen und informiert. Weitere Informationen zu diesem Thema werden auch auf der Website der Gemeindewerkeund bei der Veranstaltung unserer Gemeindewerke am 18. September bereitgestellt.
Kosten
Da die Ortsdurchfahrt gleichzeitig Staatsstraße 2409 ist, erfolgt eine Kostenteilung: Die neue Fahrbahn und die Parkplätze an der Staatsstraße trägt der Freistaat Bayern. Gehwege, Einmündungen und Beleuchtung übernimmt der Markt Cadolzburg. Rund 50 Prozent des „Oberbaus“ muss der Markt nach der „Ortsdurchfahrtenrichtlinie“ ebenfalls selbst tragen. Die Gemeinde investiert somit rund zehn Millionen Euro, das Staatliche Bauamt rund drei Millionen Euro. Die kommunalen Kosten werden mit 60 bis 70 Prozent gefördert.
Außerdem haben auch vom Ausbau betroffene Anwohner die Möglichkeit, von der städtebaulichen Förderung zu profitieren, denn die anliegenden Privatflächen sollen in das Sanierungsgebiet aufgenommen werden. Das bewirkt, dass zugehörige Haus- und Grundstückseigentümer das Kommunale Förderprogramm des Marktes Cadolzburg in Anspruch nehmen können. Demnach werden Baumaßnahmen bei Einschlägigkeit der Förderrichtlinien mit bis zu 30 Prozent (Zuschussgrenze 5.000 Euro bzw. 10.000 Euro) bezuschusst. Mit der Überarbeitung des Sanierungsgebiets soll des Weiteren eine neue Förderkategorie „Begrünungsmaßnahmen“ eingeführt werden. Zudem werden Zuschussgrenzen für bestimmte Maßnahmen erhöht.
„Obwohl wir wissen, dass einige wichtige Fragen an diesem Abend nicht geklärt werden können weil der Planungsstand noch nicht so weit gereift ist, wollten wir Sie alle frühzeitig informieren und auch weiterhin auf dem Weg mitnehmen“, erklärt Bürgermeisterin Höfler am Ende der Veranstaltung. Weitere Informationen, vor allem für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger an der Ortsdurchfahrt, würde es auf anderem Weg noch geben. Abschließend konnten die Bürgerinnen und Bürger sich noch in separaten Fragerunden mit den Experten austauschen.
Lageplan Straßenbau:
Kostenteilungspläne: