Fach(-werk)Spaziergänge in Cadolzburg
Seit 1990 besteht die Deutsche Fachwerkstraße. Auf einer Länge von 3.500 Kilometern erstreckt sie sich von der Elbe bis zum Bodensee. Unter dem Motto „Fachwerk verbindet“ haben sich zwischenzeitlich über 100 Fachwerkstädte zusammengeschlossen, um sich gemeinsam zu präsentieren. Seit gut zwei Jahren gehört nun auch die Marktgemeinde dazu als eine von 16 Städten der Regionalstrecke Franken.
Cadolzburg hat einen recht ansehnlichen Fachwerkbestand. Man glaubt es kaum; geht man doch täglich an den Gebäuden vorbei und sieht sie eigentlich gar nicht mehr wirklich. Zum neunten Mal fand nun am 28. Mai der Tag des Deutschen Fachwerks statt. Der Deutsche Fachwerktag hat das Ziel, das Fachwerk wieder ins Bewusstsein der Bürgerinnen, Bürger und Gäste zu rücken und auch den Blick für die historischen Schönheiten zu sensibilisieren. Mit den Gebäuden besteht „ein einmaliges und schützenswertes Kulturgut“. Nicht nur in historischem Sinne, sondern auch, was das baulich-technische, architektonische angeht. So gibt es z. B. Unterschiede im fränkischen Fachwerk zum norddeutschen Fachwerk.
Um dies vor Ort zu erläutern, fanden an diesem Pfingstsonntag Nachmittag zahlreiche Spaziergänge in Cadolzburg statt, auf dessen Weg sich historisch und baulich Interessantes den teilnehmenden Gästen vor Ort erläutern ließ. Geführt wurden die Themenspaziergänge von Brunhild Holst und Angela Unterburger. Da auch zahlreiche Einheimische an den Führungen teilnahmen, gab es auch zahlreiche Anekdoten zu Häusern und ehemaligen Bewohnern, die sich im Lauf der Zeit so angesammelt haben. Eine zusätzliche Sonderausstellung im Historischen Museum zeigt noch bis Ende Juni historisches Bildmaterial und Werkzeuge, die zur Holzbearbeitung erforderlich sind. Ergänzt wird die Ausstellung mit Fotografien von Ronald Heinrich, die die Schönheit des reichen Cadolzburger Fachwerkbestands zeigen und auch auf Instagram zu sehen sind.