Kunst rund um den Marktplatz
Artikel vom10.07.2023
Erfolgreiches Kunstwochenende im Herzen Cadolzburgs
Bei Kunstausstellungen denkt man unwillkürlich an große Häuser in New York, London oder Berlin, an große hallenartige Räume, kahle Räume, aber nicht unbedingt an kleine Galerien, Museen, oder gar an ehemalige Wohnhäuser, jetzt leere „Ruinen“. Und gerade das machte den Reiz des Kunstwochenendes in Cadolzburg aus, dass am 7. Juli in der Puchtastraße 45 eröffnet wurde und an dem bis 9. Juli die Kunst in der Marktgemeinde in den Vordergrund gestellt wurde. Das jahrelang leere Gebäude in der Puchtastraße 45, das Historische Museum und die Galerie Maigut am Marktplatz waren Schauplatz insgesamt 10 verschiedener Künstlerinnen und Künstler der näheren und weiteren Umgebung, die dort ihre Werke präsentierten. Die Spanne der Kunstwerke reichte dabei weit: geschweißte und aus Holz gehauene Skulpturen, Rauminstallationen, Fotografien sowie abstrakte und klassische Malerei. Präsentiert haben sich u.a. Werner Baur und Bonny Schuhmann aus Eckental, Georg Dinkel aus Zirndorf, Sabine Schwarz und Margit Langenberger aus Roßtal, Rudi Ott, Eva Mandok und Gerry Schuster aus Nürnberg sowie Klaus Maigut und Bastian Spiegel aus Cadolzburg.
Gerhard Faul, der jetzige Eigentümer des Hauses in der Puchtastraße, begrüßte die zahlreich erschienen Gäste im Garten des Anwesens und stellte die ausstellenden Künstlerinnen und Künstler vor. In ihrem Grußwort ging Museumsleiterin Susanne Wagner-Arenz auf die Bedeutung der Kunst ein und verwies auf die Eigendynamik derartiger Veranstaltungen. So findet z. B. am 1. August ein Kreativworkshop für Kinder mit dem Künstler Georg Dinkel statt. Sie hob auch die Örtlichkeiten hervor, die schon „etwas Besonderes“ darstellen. Und wie sich die ausgestellten Kunstwerke mit den Räumlichkeiten ergänzen. „Verwandlung durch Vielfalt“. Unterstützt wurde das Wochenende durch die Sparkasse, den medienladen e.v. im Künstlerhaus, der Firma EROWA System Technologien GmbH und der Gemeinde Cadolzburg. Erster Bürgermeister Bernd Obst ging in seiner Laudatio ebenfalls auf die Lokalität der Ausstellungsräume ein. „Kunst braucht Raum“. Ein altes Haus hat Charme und betont die ausgestellten Stücke ganz anders. Doch man fragte sich sicher auch: Was ist Kunst? Wie definiert sich der „Wert“ eines Kunstwerks? Dies konnte man unmittelbar am Werk mit den Künstlern erörtern und erklären lassen. Da werden verbogene Nägel in einem Klumpen Erde zu Flüchtigen und so wie das Schmiedefeuer die Nägel schmiedet, so glüht auch der Wille zur Flucht in diesen Menschen und formt sie. Bürgermeister Obst brachte es auf den Punkt mit der Aussage, wenn etwas Raum zur Interpretation lässt, dann ist Kunst dahinter. Er erinnerte damit an die Badewanne von Joseph Beuys mit den Fettecken. Und er hoffe sehr, dass die Veranstaltung ein Anstoß ist für weitere derartige Ausstellungen.
Text und Fotos: Markt Cadolzburg Info (EB)