Cadolzburgs lebendige Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Cadolzburg 1157, als der Vogt von Kadolzburg, ein „Helmericus des Kadoldesburc“ einem Gütertausch („Zehnttausch“) zwischen dem Bistum Würzburg und dem Kloster Heilsbronn zustimmte. Der Ortsname lässt sich erklären als „Burg des Kadold“ und geht vermutlich auf Graf Kadold zurück, der um 793 das Kloster Herrieden gründete.
Die ältesten erhaltenen Bauteile der Cadolzburg stammen aus der Zeit um 1250, als Burggraf Konrad I. von Nürnberg und später sein Sohn Friedrich III. die Cadolzburg zur Residenz ausbauten. 1397 wurde Friedrich VI. das sog. „untergebirgische“ Land mit der Residenz Cadolzburg zugeteilt. 1417 erhielt er die Kurfürstenwürde und hieß fortan Markgraf Friedrich I. von Brandenburg. Zusammen mit seiner Frau Elisabeth von Bayern-Landshut, der „Schönen Els“, ist er der Stammvater der hohenzollerschen Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg, der preußischen Könige und der deutschen Kaiser seit 1871. Unter ihrem Sohn Albrecht Achilles von Brandenburg gelangte die Cadolzburg zu höchster Spätgotischer Blüte und erlebte einen Wandel von einer Verwaltungs- zur Jagdresidenz mit allem damaligen Komfort.
Im frühen 14. Jdt. entstand noch unter Burggraf Friedrich IV. auf der Höhe vor der Cadolzburg eine planmäßige bürgerliche Ansiedlung. Diese wurde im Städtekrieg 1388 erstmals und dann im Dreißigjährigen Krieg erneut zerstört. Die heute am Marktplatz zu sehenden Fachwerk- und Sandsteinhäuser stammen überwiegend aus der Zeit danach.
Die Cadolzburg hingegen erlebte später eine jahrzehntelange Vernachlässigung, der Verwaltungsbetrieb im verwahrlosten und geplünderten Schloss konnte nur mühsam aufrechterhalten werden. Erst im 19. Jdt. erwachte das historische Interesse an der Cadolzburg wieder, und so wurden Burg und Ort zu Zeiten der Obstblüte gerne mal von über 20.000 Besuchern an einem Wochenende besucht. Erst in den letzten Tagen des 2. Weltkrieges wurde die Cadolzburg fast vollständig zerstört. 1982 begann der umfangreiche Wiederaufbau, der noch nicht abgeschlossen ist, aber dennoch erlebnisreiche Führungen durch die geschichtsträchtige Hohenzollernveste ermöglicht.
Die Sage vom Grehütl aus Cadolzburg
Die Sage erzählt vom Grehütl der in Cadolzburg gelebt haben soll.
Das Video wurde erstellt von Kreisheimatpfleger Helmut Baer in Zusammenarbeit mit Hans Werner Kress.