Marktgemeinde Mauterndorf
Seit 1982 besteht mit dem Markt Mauterndorf im Lungau (Salzburger Land) eine Partnerschaft. Mauterndorfs Entwicklung wurde durch die Lage an der Passstraße über die Radstädter Tauern geprägt. Handel und Handwerk florierten, die Reisenden kehrten hier ein und übernachteten. In Kriegszeiten brachte die Straße mit den Truppendurchzügen jedoch Not, Tod, Hunger und Seuchen.
Bereits die Römer unterhielten bis zu ihrem Rückzug um 476 hier eine Straßenstation. 1144 wurde der Ort erstmals erwähnt und bereits 1217 erteilte der Stauferkönig Friedrich II. ein Marktprivileg, das immer wieder erneuert und erweitert wurde. 1253 wurde dem Domkapitel Salzburg die Errichtung einer Burg zum Schutz seiner Besitzungen und der Passstraße erlaubt.
Auf einer Wallfahrt nach Jerusalem 1435 übernachteten die Cadolzburger Burgherren Johann Alchemist und Albrecht Achilles in Mauterndorf. Ein Bauernaufstand 1526 brachte Unruhe in das Tal, das durch den Bergbau und das 1522 erwähnte Eisenwerk mit Drahthammer wichtig war. Bereits 1623 ließ der Ertrag jedoch nach, 1880 musste das Walzwerk und 1885 Bergbau und Hochofen endgültig eingestellt werden. Heute ist die aufstrebende Marktgemeinde ein beliebter Urlaubsort sowohl im Winter als auch im Sommer mit allen erforderlichen Einrichtungen.
Gemeinde Ulten/Südtirol
Seit 1984 besteht offiziell eine Gemeindepartnerschaft mit der Gemeinde Ulten, die den größten Teil des gleichnamigen Hochtales einnimmt. Von 736 m Meereshöhe in der selbständigen Gemeinde St. Pankraz steigt das Tal bis auf 1512 m Meereshöhe in St. Gertraud an. Trotz der abgeschiedenen Lage wurde das Tal bereits früh erwähnt: 1082 schenkte Berthold von Leunan die Pfarrei Ulten an das Kloster Weingarten in Schwaben, 1140 wurden ein Gericht und 1189 Schloss Ulten als Lehen der Bischöfe von Trient erwähnt.
Durch eine großräumige Verwerfungslinie treten im Ultental warme, heilkräftige Quellen zutage, die schon früh von Heilungssuchenden genutzt wurden. Das Mitterbad wurde bereits kurz nach 1400 erwähnt. Dort kam es zeitweise zu einem ausgedehnten Kurbetrieb. Die Bäder des Tales waren so bekannt, dass sogar Kaiserin Sissi und der junge Bismarck hierher kamen. Um 1900 begann die Prospektion auf den berühmten Ultener Marmor, der in handwerklicher Arbeitsweise abgebaut wurde. Der Bau des St. Pankrazer Stausees 1949 und die Stromgewinnung veränderten die Tallandschaft. Ein modernes Skigebiet und ausgedehnte Wanderwege laden heute zu jeder Jahreszeit in dieses Tal ein, das seinen ursprünglichen Charakter weitgehend bewahren konnte.
Le Palais sur Vienne
Fast zwei Jahrzehnte währende enge sportliche Verbindungen mündeten 2004 in eine offizielle Partnerschaft mit der nordöstlich von Limoges liegenden Vorortgemeinde.
Die reiche Vergangenheit kommt im Gemeindewappen deutlich zum Ausdruck. Aus einer gallo-römischen Villa, dem Zentrum eines umfangreichen landwirtschaftlichen Gutes, entstand die Königs- und Kaiserpfalz Jocondiac. In dieser Pfalz, lateinisch „Palatium“, aus dem Palast und Palais entlehnt sind, urkundeten Ludwig der Fromme 794 und 832 und auch Pippin I. von Aquitanien 830/831. Die 1186 erwähnte Kirche des „Palatiums“ kam mit allen Gütern an die Regular-Kanoniker vom Heiligen Gérald von Limoges, anschließend an den einflussreichen Templerorden und nach dessen Auflösung an die Malteser, die den Besitz bis zur Französischen Revolution behielten.
Mitten im Ersten Weltkrieg, 1916, fiel die Entscheidung für ein Wasserkraftwerk, dessen Energie für eine Kupferhütte genützt wurde. Sie nahm 1920 den Betrieb auf und in der Folge kam es zu einem Anwachsen der Bevölkerung: 1882 hatte Le Palais nur 692 Einwohner! Heute ist Le Palais sur Vienne eine prosperierende Gemeinde mit einer ausgewogenen Wirtschaftsstruktur und hervorragender Wohnqualität in wald- und wasserreicher Umgebung mit 5738 Einwohner (Stand 2006).